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Oberliga Mitte WestSteiermark

INTERVIEW

Interview mit Großklein-Obmann Jean Pierre Puza

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Der FC Großklein hat in den letzten Tagen, Wochen und Monaten für reichlich Gesprächsstoff gesorgt, jüngst mit einem Trainerwechsel nach dem ersten Spieltag der Oberliga Mitte West. Anlass genug, um uns mit Obmann Jean Pierre Puza über die Geschehnisse, Zukunftsaussichten und vieles mehr zu unterhalten. Viel Spaß mit unserem ausführlichen Interview!

KR: Danke, dass du dir die Zeit für unser Gespräch genommen hast, zum Start würde ich dich darum bitten, dich vielleicht kurz vorzustellen, damit sich unsere Leser ein Bild von dir machen können.

JP: Mein Name ist Jean Pierre Puza, ich bin 25 Jahre alt und bin ursprünglich als Hauptsponsor zum Verein gekommen. Im Jänner 2025 habe ich den FC Großklein dann als Obmann übernommen. 

KR: Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?

JP: Da gibt es einige Punkte, aber jener, der ausschlaggebend war, war mein Wunsch, dass der Verein in der Oberliga bleibt, da wir damals noch gegen den Abstieg gekämpft haben. Im Endeffekt ist dann auch die Gemeinde hinter dieser Entscheidung gestanden und alles ging recht schnell. 

KR: Hast du einen persönlichen Bezug zum Verein? 

JP: Ich komme ursprünglich zwar aus Tillmitsch, aber mein Onkel hat in Großklein gelebt und ich bin hauptsächlich dort aufgewachsen. Außerdem habe ich, bevor ein Kreuzbandriss meine Karriere beendet hat, beim Fußballcollege Leibnitz gespielt und war dementsprechend oft am Sportplatz in Großklein. Außerdem war ich bei der Gründung der KM 2 dabei und durfte dort dann auch ein halbes Jahr als Kapitän auflaufen. Der persönliche Bezug ist also auf jeden Fall da.

KR: Kommen wir zu den etwas weniger erfreulichen Themen: Ihr habt ja nach der Auftaktniederlage Cheftrainer Thomas Hack entlassen und nun Vladica Grujic verpflichtet. Das hat auch vermehrt für Kritik gesorgt, kannst du uns vielleicht die Situation aus deinem Blickwinkel etwas genauer erklären?

JP: Bei der Kadererstellung war natürlich das Trainerteam zu 100 Prozent involviert, die Entscheidung ist mir dementsprechend sehr schwer gefallen, da Thomas auch ein guter Freund von mir ist. Wir sind gemeinsam durch Höhen und Tiefen gegangen. Der ausschlaggebende Punkt war im Endeffekt das Vorbereitungsspiel gegen den SV Gralla, wo wir uns nicht so präsentiert haben, wie wir uns das vorgestellt hatten. Intern wurde nach Absprache mit dem Trainerteam vereinbart, dass wir die Zusammenarbeit im Falle einer Niederlage gegen Frauental beenden. Unglücklich war natürlich unser Social-Media-Video, wo wir die Vertragsverlängerung mit Thomas bekannt gegeben haben. 

Wir hätten uns nicht erwartet, dass wir das Auftaktspiel verlieren und im Endeffekt blieb mir dann nichts anderes übrig, als den Trainer zu wechseln. Mit Vladica Grujic sind wir für die Zukunft auf jeden Fall bestens aufgestellt, ein Trainer, der über sehr viel Erfahrung verfügt und das Team in die richtige Richtung lenken wird. Doch nicht nur in diesem Bereich sehe ich uns gut aufgestellt, egal ob es um unsere Masseure, Physiotherapeuten, Athletiktrainer, Teammanager bis hin zum Zeugwart geht, da wird überall sehr gut gearbeitet.

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KR: Sind das die gleichen Personen, die auch vor dem Abgang von Thomas Hack aktiv waren oder kam es hier zu personellen Veränderungen?

JP: Unser sportlicher Leiter Dominik Schantl hat uns leider verlassen, es gibt bereits laufende Gespräche mit etwaigen Nachfolgern, doch ich kann noch nicht sagen, wer ihn ersetzen wird?
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KR: Kannst du die Kritik, die es wegen dem Trainerwechsel auf Social Media gegeben hat, nachvollziehen?

JP: Wenn ich an den Fall mit unserem Arthur denke (Anm. ein Spieler des FC Großklein wurde fälschlicherweise von diversen Personen beschuldigt der Grazer Amokläufer zu sein) dann verstehe ich nicht ganz warum einige Personen hier scheinbar nichts dazu gelernt haben? Dort gab es extrem viele Hass-Postings, doch es wäre vielleicht einmal sinnvoller, sich über die Hintergründe zu informieren, bevor man etwas schreibt. Es gibt immer Gründe, weshalb man sich so wie jetzt konkret in diesem Fall trennt und ich würde mir wünschen, dass man sich vorab mehr Informationen einholt. Fußball ist ein Sport, wo Teamgeist zählt und der extrem emotionalisiert und das ist auch gut so und wenn Menschen ihre Meinung äußern wollen, dann sollen sie das auf jeden Fall tun, das muss ich akzeptieren. 

KR: Gut, ich denke, dieses Thema haben wir ganz gut abgehandelt, legen wir nun den Fokus mehr auf das Sportliche, was erhoffst du dir kurz- beziehungsweise langfristig von eurem neuen Trainer?

JP: Unser ganz großes Ziel ist die Rückkehr in die Landesliga, das weiß auch der neue Trainer. Das haben wir auch überall so verkündet, dieser Verein gehört einfach wieder dorthin und wir arbeiten alle gemeinsam für diesen Traum. Konkret erhoffe ich mir, dass diese Mannschaft, die zweifellos über unglaubliche Qualität verfügt, zu einem Team wird. Dann werden wir nur sehr schwer zu schlagen sein. Im Moment sind wir noch keine eingespielte Mannschaft und das müssen wir in den kommenden Wochen werden.

KR: Gibst du hierfür sowohl dem Trainer als auch der Mannschaft die nötige Zeit, angenommen, in den nächsten fünf Spielen läuft es nicht so wie erhofft, steht dann der nächste Trainerwechsel ins Haus?

JP: Die handelnden Personen werden auf jeden Fall die nötige Zeit bekommen, der FC Großklein ist eigentlich ein Verein, der zu seinen Trainern steht, wenn ich hier beispielsweise an die Zeit unter Hannes Höller denke, wo wir gegen den Abstieg gespielt, aber immer daran geglaubt haben, dass er das Ruder rumreißen kann. Da haben wir auch auf einen Trainerwechsel verzichtet. Schade, dass er dann in die Regionalliga gewechselt ist, aber das ist natürlich vollkommen nachvollziehbar. Wenn du einen Verein übernimmst, versuchst du natürlich immer, auf allen Positionen das Maximum rauszuholen. Ich denke, dass wir hier jetzt einen guten Schritt gemacht haben und Vladica jetzt in Ruhe arbeiten kann. An einen Trainerwechsel denke ich nicht, das ist in nächster Zeit kein Thema, so viel kann ich garantieren.

KR: Blicken wir nun in die Zukunft, gibt es einen konkreten Plan, wie sich der Verein entwickeln möchte?

JP: Ich bin ein absoluter Jugendförderer und unser Fokus liegt in den nächsten Jahren darauf, Eigenbauspieler in die Kampfmannschaft zu integrieren. Ich denke, wir haben uns jetzt im Jugendbereich breit aufgestellt und wollen hier in den nächsten Jahren weiter wachsen. Das Ziel wäre es, die Zahl der im Verein aktiven Kinder von 120 auf 200 zu erhöhen, da möchten wir in Richtung Ausbildungszentrum gehen. 

Ein essenzieller Bestandteil für dieses Projekt ist unsere KM 2, die sozusagen mein Heiligtum ist. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner SV Tillmitsch haben wir es uns zum Ziel gesetzt, in den nächsten drei Jahren mit der KM 2 in der Unterliga zu spielen. Vor allem, da wir nicht wissen, wo die Reise für unsere KM 1 hingeht, sollten wir in der Regionalliga oder Landesliga spielen, dann sollte das Leistungsniveau unserer KM 2 natürlich so weit oben wie möglich sein. 
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KR: Hört sich sehr ambitioniert an. Wagen wir gegen Ende des Interviews vielleicht eine kleine Prognose, wen siehst du als euren größten Konkurrenten um den Aufstieg? 

JP: Zu 100 Prozent Mooskirchen, das war schon vor Saisonbeginn klar, das liegt vor allem daran, dass Jürgen Schautzer sehr gute Arbeit leistet, großes Kompliment. Die GAK Amateure werden nicht zu unterschätzen sein und auch Unterpremstätten ist immer ein heißes Eisen. Der Kampf um den Aufstieg wird auf jeden Fall sehr spannend. 

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KR: Möchtest du zum Abschluss euren Fans noch etwas mitgeben?

JP: Ich möchte mich vorab bei unseren Sponsoren bedanken, mit denen wir nach dem letzten Spieltag auch sehr viele Gespräche geführt haben und die zu 100 Prozent hinter uns stehen. Das ist ein positives Zeichen. An unsere Fans appelliere ich, noch etwas Geduld zu beweisen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich blicke mit großer Vorfreude auf die kommende Saison, die Meisterschaft ist lang und es sind noch viele Punkte zu vergeben. An diesem Wochenende treffen wir im Derby auf Gleinstätten und ich hoffe auf viele Zuseher und ein tolles Spiel mit dem besseren Ende für uns. 

KR: Danke dir für das ausführliche Gespräch und alles Gute für die Meisterschaft. 

JP: Danke auch. 


Das Interview führte Kai Reinisch
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